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Der Comic


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Ja zum Moratorium für eine getechfreie Schweizer Landwirtschaft am 27. Nov. 2005

 
Die Herren der Sch®öpfung  – oder die Schwächung der Schweizer Volks-, Markt- und Land-Wirtschaft durch eine unüberlegte, vorschnelle Etablierung transgener Nutzpflanzen

Pharmacrops oder die Panik vor dem Pouletsalat: Die Schwächung der Schweizer Volks-Wirtschaft Blutgerinnungshemmende Maiskolben!?

Aber nein, bloss keine Panik und Hysterie; das ist reine comics-fiction!

Blutgerinnungshemmer sind nicht in Mais eingebaut, nur in die Brotgetreide.

„Pharmacrops“ sind Pflanzen, die dank der genetischen Manipulation teure Medikamente herstellen, möglicherweise günstiger als mit der biologischen oder chemischen Gewinnung.

Falls diese „pharmacrops“ auf unseren Teller landen würden, könnten diese eventuell recht starken Medikamenten unsere Gesundheit gefährden? Natürlich ist dies sehr unwahrscheinlich, obwohl

abgesamten „pharmacrops“ mit der nachfolgenden Nutzpflanzen abgeerntet und so unerkannter weise in den Verkauf kommen können. Die Gentechfirmen wollen ja normalerweise nie für die Kosten für die Zerstörung des genmanipulierten Durchwuchs, also der abgesamten transgenen Vorjahreskultur aufkommen.

Besorgniserregend ist eben dieses Fehlen jeglicher Vorsicht oder Prävention: Und warum werden ausgerechnet Grundnahrungsmittel für die Produktion gefährlicher Stoffe eingesetzt und keine Nicht-Nahrungspflanzen wie z.B. Glockenblumen, Perlgräser oder Bachbummele? Dieser völlige Verzicht auf jegliche Risiko-Minimierung ist für den gesunden Menschenverstand doch etwas sehr unbeschwert und eher alarmierend.

Dass unser einheimischer „big player“ Syngenta mit Epycite, einer Biotechfirma, die menschliche Spermien abtötende „pharmacrops“ herstellt  (u.a. in Mais ) eine Zusammenarbeit eingegangen ist...tönt allerdings doch etwas nach...

Panik! Es geht dabei um die Kontrolle der „Bevölkerungsexplosion“ in ärmeren, oft aber auch in die Schweiz lebensmittelexportierenden Ländern.

Obwohl wir die Panikmache und undifferenzierte Diffamierung der Gegner eigentlich gerne der interessierten Wirtschaftsbranche überlassen würden, scheint ein vorauseilendes Abwimmeln jegliches Risikos und ein Unbedenklichkeitsattest für „pharmacrops“ nicht verantwortungsvoll.

Das bisherige Vorgehen der Hersteller gibt keinerlei Anlass zu blindem Vertrauen. Trau schau wem.

 

Für die Konsumenten bringen genveränderte Nutzpflanzen keine qualitativen oder finanziellen Vorteile. Nach jahrzehntelangen Forschungen und mehreren Markteinführungs-Flops („Antimatsch-Tomate“, „golden rice“) schwärmen die Gentech-Konzerne nicht mehr von den Qualitätsvorteilen genveränderter Nutzpflanzen.

Speziell bedenkenswert ist die vorauseilende Verleugnung jeglicher möglichen Probleme. Die Gesundheitsministerien der USA und Europa bezeichnen GVO’s erstaunlicherweise präventiv  als „substanziell gleichwertig“ zu den natürlich gezüchteten Nutzpflanzen.

Die Gentechnologie brüstet sich damit, dass noch niemals Probleme mit GVO’s aufgetreten sind.

Der Fall des mittel Gentechnologie hergestellten L-Tryptophan in den USA ab ca.1989, an dem ungefähr 100 Personen starben und Tausende erkrankten, hinterlässt trotz der offiziellen Deklaration, schuld seien lediglich „unsorgfältige Produktionsbedingungen“ ein tiefstes juristisches und wissenschaftliches Malaise. “Unsorgfältigsten Untersuchungsbedingungen“ müssen den zuständigen Behörden vorgeworfen werden, so verschwieg u.a. die Gesundheitsbehörde FDA dem US-Kongress die doch nicht unerhebliche Information, dass das giftige Tryptophan von GVO’s produziert worden war.

Auch in den USA wünscht die Bevölkerung zu 90% eine Deklaration der GVO’s.

Das Misstrauen der US-Konsumenten und ihr Recht auf Genfood zu verzichten zu dürfen, wird dort aber von genau der Wirtschaftsbranche unterbunden...die hier von der Panik vor dem Poulet ja profitiert...und diese Hysterie-Goldgrube wohl auch lobbiert hat.

Dass Vogelgrippen seit Menschengedenken zu keiner Pandemien bei Menschen führen, erklärt nicht diesen Run auf ein Grippemedikament, dessen Wirksamkeit gegen eine solche noch niemals ausgebrochene Pandemie unbekannt ist. Die spanische Grippe forderte im kriegszerstörten Europa enorm viele Opfer bei der hungernden und verelendeten Bevölkerung. Gesunde, gut ernährte Menschen sterben nicht an der Grippe, nur geschwächte benötigen Hilfe.

Auch Lungenentzündungen sind keine Pandemien, SARS nur eine weitere inszenierte Hysteriewelle.

Ob beim Pouletsalat das Poulet gefährlicher ist als eventuelles genmanipulierte und „entwischtes“ Rapsöl definieren die Profite der marktbeherrschenden Konzerne des Agrar- und Medizinalsektors. Und nicht Wissenschaft, Logik und gesunder Menschenverstand.

Die „life-science“- Konzerne beschören Gefahren bei Vogelgrippe, Röschti und Schimmelpilzen herauf. Die böse Natur hat nämlich beschlossen, die Menschheit genau jetzt endlich einmal vehement anzugreifen, nach Jahrhunderten der Koexistenz greifen sie uns im neuen Millenium endlich an, all diese Mini-Killer...ausser Sie kaufen unsere Produkte die Sie retten!

Die Menschheit hat ihre Erfahrungen und Problemlösungen mit all diesen Viren und Giften seit sehr, sehr langem, blinde Panikkäufe der angepriesenen Rettung vor diesen plötzlich auftauchenden Killern...

Obwohl dies eine sehr billiger science-fiction ist, ist das Traurige daran, das er als unsere Realität propagiert wird. Auch von den Medien.

Die Zerstörung des wahrscheinlich grundlegendsten Evolutionsgesetzes (Artenreinheit) hingegen sei garantiert völlig ungefährlich. Unehrliche, fundamentalistische Fanatiker seien jene Volksverhetzer, die da Angst hätten, sagen die Profiteure der SARS und „Vogelgrippe-Pandemie“.

 
Die Schwächung der Schweizer Forschung und freien Markt-Wirtschaft

Syngenta hat ihre Gen-Pflanzen-Forschungsplätze bereits im 2004 in die USA ausgelagert, die verbleibenden maximal 260 Genpflanzen-Forscher (ca. 1% sämtlicher Schweizer Forscher) dürfen auch bei einer Annahme des Moratoriums weiterforschen. Dass Studenten in die zukunftsträchtigeren Fachgebiete abwandern könnten, verlangt keinen spezifischen Schutz einer ungeliebten Technologie. Forschungsbedarf ist absolut keinerlei Mangelware, finanzkräftige Investoren allerdings schon. Die äusserst  einseitige Forschungsförderung und Bevorzugung dieses einen Landwirtschaft-Systems durch den Schweizer Staat ist auch kein Anlass zu weiterem Staatsschutz, sondern bedeutet eine unsinnige Schwächung des Ansehens der Schweizer Forschung in den effizienteren Landbau-Sektoren.
Die Saatgutzucht befindet sich sowieso nicht in der Schweiz.
Das Moratorium bedroht also keine Schweizer Arbeitsplätze, dieser Angriffspunkt gegen das Moratorium ist „verlogen und unehrlich“, um die weiteren Hauptargumente der Gentechnologie-Befürworter an die wahre Adresse zurückzusenden.

Die marktbeherrschende Position der chemischen Industrie im Agrar- und Medizinalsektor ist von der Kritik an den gesundheitsgefährdenden Nebenwirkungen und dem Trend zu naturnäheren Problemlösungen gefährdet.

Die Gentechnologie bietet sich mit ihren monopolgarantierenden Patenten als willkommene Rettung an gegen die ökologischen Konkurrenz mit ihrem unabhängigen, antispekulativen und nicht gewinnorientierten Kleingewerbe. Da es aber keine Konsumenten gibt, die sich genverändertes Essen wünschen, fühlen sich Syngenta & Co. bei ihren finanziellen Gewinnen bedroht. In der freien Marktwirtschaft haben unerwünschte Produkte keine Verkaufs-Chance, ausser sie könnten mit wettbewerbsverzerrende Schutzgesetzen privilegiert und mit geschickten Manövern aufgezwungen werden. Patente auf lebende Organismen gewähren ein geschützte Monopolstellung und eröffnen eine absolut fantastische Goldmine.

Dieser Sonderschutz ist jedoch völlig überflüssig, die Investitionen der Züchter sind ja durch das Sortenschutzgesetz abgesichert.

Ursprünglich als Wissensschutz von Gentech-Firmen vor gegenseitigem „Diebstahl“ untereinander propagiert, degenerierte die Patentjagd schnell zu einer eigentlichen Bio-Piraterie, der Enteignung von indigenem Wissen in die Händen fremder finanzkräftiger Gruppen.

So gehört der Jahrtausende-alte Basmati - Reis nun... dem Fürsten von Lichtenstein. Allein Indien beklagt Hunderte solcher Diebstähle des einheimischen Agrar- und Medizinal-Kulturgutes. Trotz jahrelanger Prozesse erlangte der indische Staat noch keinen juristischen Erfolg.

Durch die Goldgruben Patente und Lizenzen  werden nicht nur die allerärmsten Länder und Menschen ausgepresst, wir auch.

Die Lizenznahme der uralten Stickstoffmonoxid-Behandlung bei Neugeborenen durch irgendeine Firma (Linde) beispielsweise führte zu einer zig-fachen Kostenexplosion dieser lebensrettenden, krankenkassenpflichtigen Therapie.

Die Interessen der „new-science“-Konzerne sind nicht die Interessen der Schweizer Bevölkerung. Für den Lohn eines einzigen Arbeitstages des Novartis-Chef Vasella arbeitet ein indischer Arbeiter ein Leben lang, ein Schweizer sehr viele Jahre.

In der freien Marktwirtschaft hätten genmanipulierte Lebensmittel keine Chance, der privilegierte Sonderschutz wird durch die Investitionen von ungeheuren Kapitalvermögen in eine „Vettern“-Wirtschaft ermöglicht.

Die US-Justiz verurteilte den Gentech-Multi Monsanto zu 1,5 Millionen $ Busse wegen Bestechung von 140 Regierungsmitgliedern in Indonesien. Investitionen in das Lobbying, Verwaltungsratsmandate etc. für „Volksvertreter“, Werbeaufträge für Medien sind Peatnuts für die billionenschwere Spekulationsblase der „life science“.

Dem Etikettenschwindel der Umweltfreundlichkeit wird nun auch ein Herz für die Hungernden angehängt. Monsanto liegt es dermassen an der Menschenliebe, dass sie auf ihrer homepage selbst Gentech-Pflanzen gegen den Hunger propagiert, die sich schon vor Jahren als völliger Lug und Betrug herausgestellt hatten. Hunger ist eine Problem der unausgewogenen Verteilung, und nun plötzlich spielen sich die Giganten des Landwirtschaftsektors zum Retter jener Bevölkerungsschichten auf, deren Elend sehr wohl durch ihre eher räuberische Markpolitik mitverantwortet wird...
Die Schwächung der Schweizer Land-Wirtschaft: Bauernopfer?

Die Schweizer Bauern werden sich u.a. mit folgenden Problemen auseinandersetzen müssen: Bei Raps ist eine Befruchtung durch GVO-Raps eher unvermeidbar, eine Koexistenz sehr schwierig.

Bei Getreide ist die Pollenübertragung weniger intensiv. Aber während und nach der Ernte können nur

massive Reinigungsarbeiten eine Vermischung von traditionellen Ernten mit GVO’s verhindern. Wer bezahlt nun die Mehrkosten für die Trennung des Warenflusses, z.B. das Ausputzen der Mähdrescher, Waggons, Mühlen, Speicher, Verarbeitungsmaschinen?

Die GVO-Bauern? Eine „Infektion“ mit konventionellen Ernten bedeutet für sie keine Minderung des Verkaufswertes.
Die nicht-GVO-Bauern? Die Konsumenten? Der Staat? Der Bauernverband?
Die GVO-Konzerne?
Bauern gegen Millardenschwere Multis?
Bauernopfer?
Aber auch die GVO-Bauern müssen mit Problemen rechnen: Der Durchwuchs von RR-Mais und Raps ist schwierig zu bekämpfen, Unkräuter sind nach wenigen Jahren RR-resistent.

In den Deregulierungsbestrebungen im Agrarsektor ist es die Gentechnologie-freie Landwirtschaft, die den Schweizer Bauern einen wirklichen Marktvorteil gegenüber den anderen Nationen bietet.

 

Kommentare, Korrekturen, Fragen, Interviews bitte an Zorita Karama, email: glimpsofbliss@yahoo.com


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