Nein. Hunger ist primär ein politisches Problem.
Hunger hat sehr
komplexe Ursachen. Der technische Ansatz Gentechnik ist
gegen dieses
soziale, politische und wirtschaftliche Problem praktisch
machtlos.
Das Gegenteil
ist wahrscheinlicher:
Die Fixierung
auf die Gentechnik behindert die Sicht auf die wahren
Ursachen des
Hungers (z.B. Armut, siehe unten) und blockiert die nötigen
Mittel zu deren
Bekämpfung. Und schliesslich benötigt auch biologischer
Landbau Forschungsanstrengungen.
Die sogenannte
"Grüne Revolution", welche sich auf traditionell gezüchtete
Hochertragssorten
konzentrierte, ist als Mittel gegen den Hunger längst
gescheitert,
obwohl oder gerade weil sie die Natur "effizienter" machen
wollte. Gentechnologie
stellt diesen Anspruch der Natur-Effizienz noch
ausgeprägter.
Solange aber die wahren Ursachen (siehe unten) nicht
angegangen werden,
betreibt man Symptom-bekämpfung und schiebt die
eskalierenden
Probleme nur um ein paar Jahre hinaus. Sowie Gentechnologie
heute in der
Landwirtschaft angewendet wird, fördert sie die industrielle
Landwirtschaft,
die Monokulturen und die Verarmung der Artenvielfalt. Dies
ist für
die Nahrungsbasis nicht nur nutzlos, sondern eine ernste Gefahr.
Einige Gründe für den Welthunger:
Der Hunger wird
verursacht durch die Ausbeutung von Mensch und Natur,
also durch nicht-nachhaltiges
Wirtschaften.
Gentechnologie
geht nicht die Ursachen der Hungerproblematik an,
sondern höchstens
deren Symptome.
Übrigens:
Die Bevölkerungsexplosion ist nicht Ursache, sondern Folge der
Armut. (Die
Populationen in wohlhabenden Gebieten der Welt explodieren
bekanntlich
nicht.)
Fazit:
Jeder Franken,
der in die Entwicklungshilfe und die Bekämpfung der Armut
fliesst, ist
10- bis 100-fach wirksamer gegen den Hunger, als wenn er in die
Genforschung
gesteckt wird.
Gentechnologie
füllt die Kassen der Agrochemie-Giganten.
Nicht die Mägen
der Hungernden.
Mehr zur Hungerproblematik
bei
Swissaid
Erklärung
von Bern