Bern, 23.11.2001

Stopp der Hexenjagd gegen das Buwal!

Lesen Sie auch den Bericht über unser Forum 7, kurz nach der
Ablehnung der ersten Freisetzungsgesuche durch das Buwal.

Die Ablehnung des Freisetzungsgesuchs für den Gentech-Weizen war hier die
einzig verantwortbare Haltung. Das Prinzip Hoffung ("Es wird schon gut
herauskommen") ist bei unabschätzbaren Risiken fehl am Platz. Hingegen
gebietet das Prinzip Verantwortung, die Risiken zu minimieren und vor allem
ein 100%ig vermeidbares Risiko wie die mögliche Verbreitung von
Antibiotikaresistenzen absolut auszuschliessen.
Das Buwal wird mit völlig unhaltbaren Vorwürfen konfrontiert ("politscher
Entscheid, keine Gütenabwägung"), dabei hat es ja gerade die Vermeidung
absolut unnützer Risiken höher gewertet als eine mögliche wissenschaftliche
Erkenntnis, die auch mit andern Mitteln zu haben wäre. Auch Risikoforschung
darf nicht bedeuten, Risiken einzugehen und mal zu schauen, was passiert.
Die Kommission für biologische Sicherheit trötzelt mit Rücktritten. Was soll das?
Die Ethikkommissionen treten auch nicht zurück, wenn ihre kritischen
Empfehlungen missachtet werden: Die Ethikkommission war für ein
Freisetzungsmoratorium, Bundesrat und Parlament setzen sich darüber hinweg.
Die andere Ethikkommission war gegen den Import von embryonalen
Stammzellen, der Nationalfonds, ein demokratisch ebensowenig legitimiertes
Gremium wie Ethik- oder Fachkommissionen, setzt sich darüber hinweg.
Könnte vom Gesamtbundesrat als Entscheidinstanz etwas anderes als ein
politischer Entscheid erwartet werden?
Gentechnik ist keine wertfreie Wissenschaft, sondern benötigt auch die politisch-gesellschaftliche Akzeptanz.
 

Forum GenAu

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