Schweizerische Arbeitsgruppe Gentechnologie SAG
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Medien-Mitteilung

Zürich, 21. März 2003

Gentechnik-Gesetz unter Dach und Fach

Es fehlt das Moratorium

Die Schweizerische Arbeitsgruppe Gentechnologie SAG bewertet das neue Gentechnikgesetz GTG, das heute von National- und Ständerat verabschiedet wurde, als achtbare Konsenslösung. Die gentechnikkritischen Organisationen begrüssen insbesondere, dass das Gesetz die gentechnikfreie Produktion schützt, die Deklaration und die Trennung der Warenflüsse regelt sowie Beschwerdemöglichkeiten für Umweltverbände enthält. Die positiven Aspekte werden allerdings geschmälert, weil ein Moratorium fehlt, das kommerzielle Anwendungen der Gentechnik in der Landwirtschaft vorläufig verhindern würde.

Ohne Moratorium wäre es bereits ab 2004 möglich, Bewilligungsgesuche für alle Stufen von gentechnischen Anwendungen einzureichen, neben Labor- und Freisetzungsversuchen mit Pflanzen auch für den Import von Lebensmitteln und den Anbau von Gentech-Saatgut in der Landwirtschaft. Dies würde der gegenwärtigen Mehrheitsmeinung bei KonsumentInnen und Bauern diametral widersprechen.

Kampf um Moratorium geht weiter

Die in der SAG zusammengeschlossenen Organisationen aus der Landwirtschaft, dem Konsumenten-, Tier- und Umweltschutz sowie Entwicklungsorganisationen geben den Kampf für ein Anbau-Moratorium in der Landwirtschaft nicht auf: Zusammen mit PolitikerInnen der Grünen, der SPS und aus bürgerlichen Parteien soll das Gentechnik-Moratorium nachträglich über eine Volksinitiative verwirklicht werden. Für die vor Monatsfrist lancierte Gentechfrei-Initiative konnten bereits über 50'000 Unterschriften gesammelt werden. Zudem kommt es im Rahmen der Beratungen über die Agrarpolitik zu einem zweiten Versuch, das Moratorium auf Gesetzesstufe zu realisieren.
 
 

Für Auskünfte:
Herbert Karch, Koordinator Unterschriftensammlung, 079 301 91 49
Daniel Ammann, Geschäftsleiter SAG, 01 262 25 63